Der Verein
Die Geschichte des Vereins „Blaskapelle Bernhardswald e.V.“ begann im Jahre 1980. Angeregt durch ein Standkonzert des japanischen Jugendblasorchesters der Hanazono-Senior-High-School aus Kyoto am 18. August 1980 in Bernhardswald entstand die Idee, auch hier eine Jugendblaskapelle ins Leben zu rufen. Unterstützt wurde dieses Vorhaben insbesondere vom Vorstand der Freiwilligen Feuerwehr Bernhardswald, von Herrn Pfarrer Johannes Kick, Herrn 1. Bürgermeister Johann Loidl, Herrn Wilhelm Roth, dem späteren Rektor der Volksschule sowie dem Lehrer Ferdinand Iberl.
Zunächst galt es, die organisatorischen und finanziellen Voraussetzungen zu schaffen. Nachdem sich genügend musikalisch Interessierte gemeldet hatten, fand am 10. April 1981 die Gründungsversammlung mit Wahl der Vorstandschaft statt. Zum ersten Vorsitzenden wurde Herr Josef Hopfensberger gewählt.
Bereits nach neun Monaten ihres Bestehens kam es bei der Jugendblaskapelle zum ersten musikalischen Führungswechsel. Herr Schorer musste aus dienstlichen Gründen den Dirigentenstab abgeben. Seine Nachfolge trat Herr Günther Heinrich, ebenfalls Berufsmusiker, an. Er leitete die Kapelle bis zum 20. Dezember 1992 und übergab die Stabführung ab diesem Zeitpunkt an Herrn Johann Paukner, Berufsmusiker im Heeresmusikkorps 4 der Bundeswehr und bereits langjähriger Ausbilder in der Kapelle. Herr Paukner legte das Amt ca. Ende 1998 nieder. Seit 1998 bis 2018 stand Herr Hermann Rösser, ebenfalls Berufsmusiker an der musikalischen Spitze der Blaskapelle. Nach 20 Jahren hartem Kampf mit den Musikern, legte er im August 2018 sein Amt als Kapellmeister nieder. Seit September 2018 steht Herr Roland Polzer am Dirigentenstab der Blaskapelle Bernhardswald.
Eines der wichtigsten Themen war bereits damals die Anschaffung und Finanzierung der notwendigen Instrumente. Hier sprang die Gemeinde mit einer Ausfallbürgschaft ein. Ende 1981 Anfang 1982 waren schließlich auch die wichtigsten formalen Arbeiten erledigt, so dass die „Jugendblaskapelle Bernhardswald e.V.“ schließlich am 4. Juni 1982 in das Vereinsregister eingetragen wurde.
Seit 1984 tritt die Kapelle in einer einheitlichen Vereinstracht auf. 1989 wurde diese Tracht erneuert. Unter der fachkundigen Beratung des damaligen Bezirksheimatpflegers Dr. Adolf Eichenseer entschied man sich für die sogenannte „Chamer Landtracht“ des ausgehenden 19. Jahrhunderts in den Oberpfälzer Farben Blau, Rot und Weiß. Die Anschaffung der neuen Vereinskleidung wurde finanziell großzügig unterstützt von Frau Annemarie Gansbühler, die auch zum ersten Ehrenmitglied der Kapelle ernannt wurde.
Im Frühjahr 1986 kam es zum ersten Wechsel in der Vorstandschaft. In der Jahreshauptversammlung wurde Herr Edgar Luft als neuer erster Vorsitzender gewählt. Er übte dieses Amt in einer für den Verein schwierigen Zeit zwei Jahre lang aus. Es gelang ihm, die Kapelle, deren Existenz durch den Austritt mehrerer Musiker gefährdet war, wieder zu stabilisieren.
Von 1988 bis 2002 führte Herr Jürgen Grundstein vierzehn Jahre lang den Verein als erster Vorsitzender. Er sorgte entscheidend mit dafür, dass sich die Blaskapelle ständig aufwärts entwickelte und die nationalen und internationalen Kontakte insbesondere nach Japan gepflegt und vertieft wurden.
Zwischenzeitlich war der Verein am 1. Juni 1988 auch dem Nordbayerischen Musikbund beigetreten.
Auch das Repertoire wurde im Laufe der Zeit immer anspruchsvoller und vielseitiger. Es umfasst schon lange nicht mehr nur volkstümliche bayerische Blas- und Festzeltmusik. Das Programm reicht vielmehr über klassische Märsche, Swing, Musicals, Rock`n Roll bis hin zu klassischen, konzertanten Bläserstücken. Dies alles konnte nur erreicht werden durch das große Engagement der Kapellenleiter und der Musiker selbst bei der Aus- und Weiterbildung. Bis heute zeugen Zahlreiche erfolgreich absolvierte musikalische Leistungsprüfungen davon.
Im Jahr 2002 erfolgte in der Vorstandschaft ein Generationswechsel. Herr Markus Brandl hielt bis 2009 den Titel des 1. Vorsitzenden inne. Seit diesem Zeitpunkt steht Herr Jürgen Sammet an der Spitze des Vereins.
Um auch in Zukunft immer den notwendigen Nachwuchs zu bekommen und das erreichte Niveau zu sichern, wurde 2005 erstmals mit großem Erfolg eine Bläserklasse eingerichtet, in der Schüler für fast alle Instrumente, die für ein komplettes Orchester notwendig sind, ausgebildet werden. Diese Form der Nachwuchsgewinnung wurde bis heute zu einer festen Einrichtung. Im September 2023 wurde bereits die 10. Bläserklasse unter der Leitung von Herrn Roland Polzer gegründet.
Eine Zäsur in der Vereinsgeschichte brachte 2006, das Jahr des 25-jährigen Gründungsjubiläums. Der Verein gab sich in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung am 2. August 2006 eine neue Satzung und einen neuen Namen. Aus der „Jugendblaskapelle Bernhardswald e.V.“ wurde die „Blaskapelle Bernhardswald e.V.“. Mit der Namensänderung wurde auf dem Papier das nachvollzogen, was schon länger Realität war. Ein großer Teil der aktiven Musiker des Hauptorchesters war dem Jugendalter inzwischen entwachsen. Auch diese Musiker sollen auf Dauer im Verein ihre musikalische Heimat finden und so zur Sicherung einer erfolgreichen Zukunft beitragen.
Ausgehend von 29 Gründungsmitgliedern hat der Verein derzeit 191 Mitglieder, darunter 96 aktive Musiker. Fünf Personen, die sich große Verdienste um die Kapelle erworben haben, wurden bis heute zu Ehrenmitgliedern ernannt.
Seit 1990 hat der Verein ein eigenes Domizil. Damals überließ die Gemeinde der Kapelle das Obergeschoß des neuen Kindergartens, das sich noch im Rohbauzustand befand. Im Gegenzug übernahm der Verein den kompletten Innenausbau in Eigenleistung. Das notwendige Baumaterial konnte weitgehend mit einer Zuwendung des Gemeinderats finanziert werden. An freiwilliger Arbeitsleistung erbrachten Vereinsmitglieder rund 2.200 Arbeitsstunden, so dass am 17. Mai 1992 Einweihung gefeiert werden konnte.
In aktueller Besetzung sind die Große Kapelle 35 bis 40 aktive Musikanten von jugendlichem Leichtsinn bis zum erfahrenen Rentner. Das Große Blasorchester probt jeden Mittwoch ab 19 Uhr in unserem Vereinsheim in Bernhardswald. Der Verein freut sich immer über neue Gesichter egal ob Zuhörer oder selbst Musiker.